Freitag, 28. September 2007

Kilometer 2370 - Letzte Ausfahrt 2007?

Tja, kurzzeitig hat der Wettergott es ja nochmal gut gemeint mit uns. Zwar frieren einem morgens die Pedale an den Schuhen fest, aber ab dem späten Vormittag ist es sehr angenehm. Und da war es geradezu verpflichtend, nochmal die Umgebung zu erfahren.

Und damit keine Langeweile aufkommt, hab ich mich freiwillig bereit erklärt, den Trupp mal in den Süden zu entführen. Das geht ja gar nicht, dass weder Hubert noch Bernd das Kloster in Plankstetten noch die Burg Wolfstein kennen. Extra dafür habe ich mir eitwas ganz Tolles einfallen lassen: Mit Hilfe von Tesafilm und einer Prospekthülle habe ich die Routen am Motorradtank angebracht. Unten, also zu mir gerichtet offen, damit ich jeweils die abgefahrene Seite herausziehen kann. Tja, schlau, was? Spart den Kartenhalter. Leider auch die Karten, denn die haben sich (vermutlich auf dem kurzen Autobahnstück zu Hubert) mal flugs selbst aus der Hülle gezerrt und sich im Frankenland verteilt. Da half dann nur noch improvisieren (und Bernds Karte benutzen)

Aber wie es das Glück wollte, gab's auch noch lecker totes Tier im Kloster: Ganzer Ochse am Spiess. Wie auch immer man den auf den Spiess und das Bündel dann in die Halterung bekommt - halt, ich glaub, ich will's gar nicht erst wissen...


Am besten aber war die Fahrt an sich - hatte ich doch am Samstag die absoluten Billigst-Spiegel von Louis montiert (11,95 Euro) und eine neue Welt tat sich auf. Es war richtig schwierig, konzentriert nach vorne zu schauen, weil plötzlich sichtbar wurde, was die Schultern bisher verbargen: Es gibt eine Welt hinter dem Motorrad! Und einen weiteren Motorradfahrer, der sich fragt, wie bekloppt die Hersteller eigentlich sind, hässliche, dicke, aber sicher teure Spiegel zu montieren, die viel zu kurze Ausleger haben.

Schwer irritiert war ich dann, als ich den Ausblick nach hinten genoss und den wild fuchtelnden Bernd sah, der wie gestochen irgendwie rechts winkte, obwohl ich links abbiegen wollte. Als ich dann anhielt, lernte ich, dass dieses Zeichen bedeutet "Mach den Blinker aus, Du Depp" und bin dann beim Versuch, wieder anzufahren (drei Meter vor der Kreuzung), dabei vom Bürgersteig auf die Linksabbiegerspur zu kommen und gleichzeitig das Richtungsschild zu lesen, ob ich auch wirklich links muss, mal im dritten Gang losgekuschelt, was die Elastizität der Hornet doch über Gebühr belastet hat. Und aus war der Motor. Naja, keine Panik, dachte ich, dafür hat man ja den E-Starter; wieder an, die Autoschlange hinter mir im Blick, Hubert fest an die Seite gekuschelt (er hatte natürlich nicht mit meinem spontanen Stillstand gerechnet) - und nochmal aus. Ich hatte nämlich nicht gerafft, dass ich im Dritten war. Aber man macht ja jeden Fehler nur zweimal und beim dritten Mal hab ich dann mal richtig was am Kabel gezogen und sogar nochmal runtergeschaltet.

Jaja, so geht das, wenn der Hersteller die Ganganzeige einspart (nur ein Scherz, da hätte ich eh nicht draufgeschaut). Ansonsten aber lief die grosse Führung überwiegend problemlos, sieht man davon ab, dass man am Rothsee meinen kleinen Parkplatz geschlossen hatte und ich kurzzeitig etwas dumm in der Gegend herumstand.

Die Burg war wie immer klasse, schon wieder eine neue Mauer aufgebaut und ein bisschen was geräumt. Nur das letzte Stück Käsekuchen ging mal wieder an mir vorüber (zwei Tische weiter, um genau zu sein). Aber Preisselbeer-Creme war auch okay. Und den beiden hat's auch gefallen - siehe hier:

Sonntag, 16. September 2007

Kilometer 2160 - Harley in Ansbach

Ja Kreuzkruzifix! Da fahr ich den ganzen Weg nach Ansbach, um die Dyna Fat Bob zu testen und wäre, wenn wir nicht im Korso gefahren wären, gleich an der Hofausfahrt wieder abgestiegen. Was ist denn das für ein bescheuertes Motorrad!


Kann man da nicht mal W
arnschilder anbringen, zum Beispiel:

"Personen unter 1,90m reichen weder an Pedale noch an Lenkerenden" oder

"Beim Anhalten keinesfalls das rechte Bein runternehmen, sofortige Verbrennung der Wade am völlig bekloppt verlegten Auspuff (auch mit Schutzkleidung)" oder

"Die Bremsen sind nur zur Zierde und dienen keinesfalls der Verzögerung" oder

"Den 1600er Twin keinesfalls mit niedrigen Drehzahlen fahren (elastisch wie ein Feldkiesel)" oder


"Die Schüttelungen (Steigerungsform von "Vibrationen") sind kein Fehler sondern eine Charaktereigenschaft. Bitte halten Sie sich fest und schnallen sich an"

"Die Blinker gehen nach der Kurve von selbst aus (meist fährt der Harley-Mann Auto und ist es so gewöhnt)" und, und, und...

Wie kann ein Bike, das so schön aussieht (aber auch nur auf den Bildern übrigens) so dermassen grottig zu fahren sein. Und mal fix viel Geld gespart *grins*

Zum Glück hatten sie dann doch noch was zum richtig Motorrad fahren da, eine Buell XB 12 Lightning Super TT; das mal ganz andere Erlebnis auf zwei Rädern. Oder beim Bremsen auch mal nur noch auf dem Vorderen. Herrschaftszeiten. Ein ausgeworfener Anker ist ein Dreck dagegen.


Aber so geht das mit dem Vau-2. Anständiges Fahrwerk drum, Charakteristik mal für'n Motorrad und nicht für Oppas Rasenmäher mit Rheumadeckchen abgestimmt und schon geht die Luzi ab. Und das aber richtig. Klasse. 3. Gang rein und am Ende der Tour wieder raus. Dazwischen dumpfes Röhren, tieffrequentes Brüllen, heiseres Grollen und angemessen Schub. Laut Motorrad-Testbericht erscheint sie flotter, als sie wirklich ist - who cares. Es ist das "wie", nicht das "wieviel".


Zunächst hatte ich ein bisschen Respekt, weil man das Gefühl hat, vorne runter zu fallen. Man sitzt sehr weit vorn, sehr hoch (ich reich nur mit beiden Zehenspitzen auf den Boden) und beim Bremsen passiert hinten gar nichts (wie bei den Harleys auch). Aber vorne dafür brutal viel.

Zitat bikerszene.de: "Hier gilt: Bremsen für die Erwachsenen. Mannsharte Kerle sind schon beim Vom-Hof-Rollen des Händlers mit einem kapitalen Überschlag vom Buellen abgestiegen."

Und beim Anbremsen der ersten Kurve verzögert das Teil so vehement, dass man einfach denkt, man rutscht vornüber. Aber da halten einen die seltsamen Gummibacken am Tank auf, die dann genau die Knie blockieren. Praktisch. Und wie ich eben nachgelesen hab, sind das Rahmenschützer, damit sich die TT beim Umfallen nicht den Rahmen zerdetscht. Aber das Allerbeste ist, bei 3000 Umdrehungen einfach mal den Harley-Test-Trupp zu ignorieren, sich zurückfallen lassen...warten...noch ein bisschen...und aufreissen! Boah! Da könnt man glatt prollig werden, geht das ab. Immer verbunden mit einem erdbebenartigen Sound und scharfen Vibrationen, die aber hier nicht (wie bei der Harley) dafür da sind, den Fahrer zu wecken. Und auch weit davon entfernt, einen unangenehm durchzuschubsen. Hier ist das die einzige Möglichkeit zu erahnen, ob man sich langsam dem Drehzahllimit nähert. Es sei denn, man wendet den Blick von der Strasse ab und sieht auf den billigsten Plastik-Armaturen nach, die ich je an einem Zweirad sah. Also besser den Blick nach vorne und fühlen, wenn sie sich schüttelt und einen Gang höher geritten werden möchte. Sie soll angeblich 5 Gänge haben - wofür auch immer; jedenfalls nicht für die Landstrasse. Das mit dem Dritten Gang war wirklich so.

Interessant allerdings, dass auch die unerwartete Schwäche des Standard-Harley-Motors, nämlich keine Power unter 2500 Touren, hier abgemildert besteht. Meine 1100er Virago von vor 14 Jahren hatte das nicht. Da ging's ab Leerlaufdrehzahl los wie die Eisenbahn (mit nicht streikendem Lokführer).
Nicht, dass meine Hornet das könnte, aber die hat ja auch nur 600 ccm auf vier schnapsglasgrossen Töpfchen verteilt. Und nicht zwei Colaflaschen als Zylinder. Aber zurück zur Buell. Eine ganz rassige Mischung aus Sportfahrwerk und einem quasi Tourenmotor macht die Buell zu einer echten Spassgranate.

Leider gab es nicht viele Kurven, aber die paar hab ich mal ordentlich angegangen, obwohl es mehr Überwindung kostet, da man höher sitzt. Aber die Bremsen machen mehr Angst als der Antrieb, also volle Pulle rein in die Kehre - kann man wenigstens nicht vorne über den Lenker fallen *grins*. ABS wäre da erste Wahl (gibt's natürlich nicht).

Hui, ich muss erstmal Adrenalin runterfahren; mein kleines Hörnchen schmollt grad in der Garage, weil's irgendwie nicht so recht klasse war, damit nach Hause zu fahren - aber keine Sorge, keine Veränderungen anstehend. Solange die Buell kein ABS hat, jedenfalls ...

Samstag, 15. September 2007

Kilometer 2031 - Überschall

Naja, fast jedenfalls. Zumindest zum ersten Mal die 200er Marke durchbrochen. Abgesehen davon, dass ich morgen wahrscheinlich Genickstarre haben werde, ein viel zu schönes Erlebnis. Es hat allerdings durch den Winddruck schon sehr stark am Kopf gezerrt, das ist nur was für Stiernacken *grins*

Es war vor allem so mühelos, bei 120 mal richtig aufzuziehen, in den Vierten schalten, bis 11.500 drehen, dann in den 5. hoch, nochmal bis 10.000 und dann in den Kuschelgang - und auf die Bremse, weil wieder die Dosentreiber nicht gepeilt haben, dass auf der Strecke keine Geschwindigkeitsbegrenzung ist. Das ist das ätzende an der A73. Am Wochenende ist ein gutes Teilstück eben nicht 80 oder 120 km/h (wie unter der Woche) sondern FREIEIEIEIEIEI. Aber die fränkischen Gewohnheitstiere peilen das natürlich nicht. So konnte ich wenigstens mal gemütlich mit 90 hinter einem sturen Linksfahrer zuckeln und den Motor abkühlen lassen.

Die erwarteten Adrenalinschübe blieben allerdings insgesamt aus - was sicher auch daran lag, dass ich vollkommen überrascht war, als ich auf den Tacho sah (mich wundernd, warum es so am Hals zerrt) und dann eh schon wieder langsamer werden musste. Ich glaube, ich habe mich zu sehr an mein Hörnchen gewöhnt, ich muss langsam aufpassen, dass ich nicht übermütig werde.

Morgen werd ich mal etwas ganz anderes fahren: Eine dicke, schwere Harley Dyna Fat Bob, die ab sofort käuflich ist. Wenngleich auch zum Preis zweier Kleinwagen. Aber wer will schon Kleinwagen fahren *grins*

Bin mal gespannt. Ne richtige Opa-Kutsche, aber immerhin unverkleidet. Morgen ist der Tag der offenen Tür beim örtlichen Harley-Dealer. Ich bin für 12 Uhr eingeplant, das Schwermetall zum Glühen zu bringen. Hoffentlich gefällt's mir nicht, sonst wird's hitzige Budgetdebatten geben...

Freitag, 27. Juli 2007

Kilometer 1939 - mal wieder entstaubt...

Herrschaftszeiten. Nach wochenlanger Abstinenz endlich mal wieder die Spinnweben entfernt und losgezogen ins Fränkische. Diesmal mit zweien von dreien, die eigentlich die Woche mit auf Allgäu-Tour wollten, welche aber wetterbedingt nicht stattfand. Dafür dann halt mal wieder einen Sonntag ins Grüne reiten, warum nicht.

Auch Müdigkeit der Kameraden und extrem heisses Wetter haben uns nicht abgehalten, wieder mal was für den Treibhauseffekt zu tun. Unter dem Helm war es jedenfalls ziemlich treibhäusig, bei ca. 37 Grad Aussentemperatur im Schatten (den es nicht oft gab). Auch Bernd musste erstmal die Spinnen aus den Freiräumen zwischen Zylindern und Tank vertreiben. Und für Hubert war eh noch mitten in der Nacht...


Hauptsache, mich fragt keiner, wo wir langgefahren sind. Dankbarerweise ist Bernd vorausgefahren, Hubert in der Mitte und ich habe mich hinten drangehängt. Hinten fahren ist lustig. Man kann gemütlich rumbummeln und dann mal wieder ordentlich am Kabel ziehen, um den Anschluss nicht zu verpassen. Ausserdem kann ich dann die Kurven passend für den hochdrehenden Reihen-Vierer fahren, ohne der Bollerfraktion ihren drehmomentverlaufgemäßen Kurvenschwung zu torpedieren.



Ich muss allerdings zugeben, dass anscheinend doch was hängengeblieben ist vom Schräglagentraining. Zwar nicht das, was ich dachte, aber ein insgesamt wesentlich sichereres Fahrgefühl, mehr Stabilität und körperliche Entspannung. Haben mir sonst nach den Touren die Schultern ziemlich wehgetan, war ich diesmal ganz locker in den Armen. Die Technik an sich hat sich ja auch mittlerweile verbessert, es geht gleichmässiger und leichter von der Hand, das Vertrauen zum Motorrad kommt langsam, so dass ich bei der einen oder anderen forschen Kurve bereits merken konnte, wie das Vorderrad in Schräglage in der irren Hitze bei Fahrbahnunebenheiten ein kurzes "Hallo" durch die Gabel geschickt hat. Bisher hab ich so steif drauf gesessen, dass ich das nie gemerkt habe (und war wahrscheinlich auch langsamer in der Kurve).


Mittlerweile könnt ich ja mal was Stärkeres fahren *lach*. Aber egal, wieviel Power man hat, irgendwann gewöhnt man sich immer dran. Ich werde mal einfach abwarten, bis sich meine Versicherungsprozente gesenkt haben, bevor ich PS aufrüste. Aber ich hab da so ein Mopped gesehen, das jetzt bald rauskommt; meine Herren...ich will noch nix verraten, aber ich werd mal probefahren...und dabei hab ich vor zwei Wochen noch zum Bernd gesagt: Es gibt derzeit kein anderes Motorrad, das mir so gefällt, dass ich es kaufen würde, hätte ich das Geld frei zur Verfügung. Alle anderen, die ich gefahren habe, haben sich nicht so gut gemacht (oder sahen nicht so chic aus). Aber es gibt ja immer wieder neues auf dem Markt...mehr wird erst nach der Probefahrt verraten; vielleicht ist es ja auch wieder "nur" hübsch.

Tja, irgendwann sind wir dann bei der unvermeidlichen Kathi gestrandet (und das ist auch gut so), wo die Herren Mitfahrer dann erstaunliches Sitzfleisch bewiesen. Und nicht mehr zur Weiterfahrt nach Neumarkt (Burg Wolfstein) zu bewegen waren. Zu heiss, zu müde. Alleine hatte ich allerdings auch keine Lust und den Käsekuchen hatten wir auch gleich bei der Kathi eingenommen. Somit also nur noch eine kleine Abschlussrunde, die diesen sehr schönen und genussreichen Tag beendete. Zumindest der Poppes hat wieder ordentlich gezwackt, aber sobald nun geklärt ist, wann ich meine neue Sitzbank bekomme (die "alte" ist beim Händler beschädigt worden) und der Winter beginnt, werd ich sie mir eh umpolstern lassen. Dann kommen Gel-Pads rein und ein schicker Bezug drauf. Muss mir das mal anschauen, es soll auch sehr schöne Lederbezüge geben (und ich komm damit eh kaum in den Regen).

Besonders gefreut hat mich, dass es die erste Tour war, die ich wirklich ausschliesslich geniessen konnte, ohne zu verkrampfen und ohne mulmige Situationen. Wüsst ich's nicht besser, würd ich sagen: Das Hörnchen ist viel wendiger und leichter zu bewegen als früher. Aber angenehmerweise ist's der Hornissentreiber, der sich verbessert!

Mittwoch, 4. Juli 2007

Wenn schon keine neuen Texte...

...dann wenigstens neue Bilder (zum Vergrössern anklicken). Beziehungsweise alte, aber wenn man nur lange genug darauf wartet, dann kommen sie einem ganz neu vor. Ein paar Schnappschüsse vom bisher letzten Motorradtag meiner noch jungen Mopped-Karriere, dem Schräglagentraining. Erschreckend, übrigens. Gefühlte Schräglage: Ohne Helm wär das Ohr abgeschliffen. Tatsächliche Schräglage: Hätt noch'n Bierkasten unter die Fussraste gepasst. Seufz. Wozu hab ich mir da eigentlich die Zeit um die Ohren geschliffen. Nein, geschlagen. Geschliffen ja eben grad nicht. Seufz.


Alles irgendwie grau. Nur die Ampelfahrzeugkoalition leuchtet in rot-gelb-grün. Irgendwie sehe ich zu gross für mein Motorrad aus...

Und nun mit Stützrädern auf dem Weg zur Schräglage. Selbst mit aufgesetztem Hilfsrad kann man unter der Fussraste noch locker Gepäck unterbringen, aber der innere Schweinehund ist einfach sehr, sehr stark.



Und ohne Stützräder mit dem eigenen Bike (Marke "Lieb&Teuer") trotz brutaler Geschwindigkeit (ca. 35 km/h) fast im Stehen um die Kurve gefahren. Und ich dachte, gleich rutscht es weg. Wie man sich täuschen kann. Nur schade, dass der Instruktior auch nach mehrmaligem Bitten nicht bereit war, mal feedback zu geben ausser "Üben, üben". Alles weitere siehe unter "Schräglagentraining" ein paar posts tiefer.


Anderes Thema: Mein Kupplungshebel. Angekommen, hätte im Prinzip auch gepasst. Wäre da nicht der Unterbrecherschalter gewesen, der sich natürlich nicht mit den Honda-Steckern vertrug. Aber auch da war schon Rettung in Sicht, nämlich ein Kawa-Stecker, an den ich die Honda-Kabel hätte anlöten lassen können. Nur kam dann die nächste Überraschung. Um die Kupplungshalterung von der Hornet abzubekommen, muss man sie leider seitlich vom Lenker abziehen. Das Lenkergewicht (geschraubt und geklebt) ging ja noch ab. Der Griff aber schon nicht mehr, nichts zu machen. Aber selbst wenn; ich hätte den ganzen Lenker abbauen müssen, weil durch die Höherlegung die Kabelzüge nicht mehr lang genug waren, um die Armatur abzuziehen. Das war der Moment, an dem ich den Hebel einfach wieder zurückgeschickt habe. Nun warte ich auf den passenden, der ja hoffentlich irgendwann rauskommt.

Donnerstag, 21. Juni 2007

Alles wird gut...

Leider konnte ich immer noch nicht wieder fahren. Entweder das Wetter war fies oder der Schnupfen. Aber vielleicht ja dieses Wochenende...

Heute habe ich einen neuen, einstellbaren Kupplungshebel von Pazzoracing bestellt. Da es den noch nicht für die 2007er Modelle der Hornet gibt, bekomme ich eine komplette Armatur der Kawasaki Z1000 - ich bin gespannt, ob's passt. Aber wenn nicht, kann ich es zurückschicken.

Sonntag, 10. Juni 2007

So, jetzt auch endlich mit Hinterradabdeckung. Dass ich das noch erleben darf. Damit kommt endlich Farbe ans Heck. Hier ein paar aktuelle Bilder:







Und noch eins aus meiner Lieblingsposition - von hier sieht sie für meinen Geschmack am besten aus. Aber wie ich mittlerweile mitbekommen habe, polarisiert das Design ziemlich. In den diversen Foren findet man sie entweder total schön oder abgrundtief hässlich. Meist erregt sich das Gemüt an der Auspuffanlage. Aber genau das ist eines der Teile, die mir am besten gefallen. So unterschiedlich ist das eben. Und das ist auch gut so.








Dienstag, 5. Juni 2007

Die ganze Zeit nicht mehr gefahren...am Wochenende waren wir zu einem Kurzurlaub unterwegs, zwischendurch haben das Wetter und/oder der Heuschnupfen nebst Zeitmangel lohnenswerte Ausfahrten ausfallen lassen.

Am Montag aber war ich mal wieder beim Honda-Dealer wegen meiner Sitzbank. die ist ja an beiden Seiten hinten aufgeschlitzt von den scharfen Klammern, mit denen die Sitzbankverkleidung gehalten wird. Da möchte ich eine neue haben. Das wird nun in die Wege geleitet. Woran merkt man, dass das Mopped in Italien gebaut wird? *seufz*

Aber die gute Nachricht: Nach meiner erneuten Beschwerde, wieso ich jetzt bald zwei Monate auf meine Hinterradabdeckung warten muss, ging man im Lager wühlen und präsentierte mir dann das "Grad am Samstag" gekommene Teil. Was für ein Timing.

Nun hab ich Freitag früh Termin und freu mich, daß das Hörnchen dann endlich vollständig ist.

Montag, 28. Mai 2007

Putzen für den Frieden

Nämlich für den eigenen Seelenfrieden. Hab ich mir doch im Motorradtraining die Hornet sowas von vollgesandet bei den Bremsübungen. Alles voll mit Schlamm; Sand in jeder Ritze. Sogar oben drauf alles mistig. Das treibt selbst gestandenen Piloten die Tränen in die Augen. Da half nur die Radikalkur.


Also mal flotti gegen geltende Gesetze verstossen, nach denen es ja verboten ist, ein Fahrzeug "auf der Strasse" zu waschen, jedenfalls, wenn kein Abscheider oder wie das heisst drunter ist (wie auf Tankstellen). Hier in Bayern inkl. Franken sind übrigens Sonntags nicht mal die Waschanlagen auf, weil man hier am Sonntag nicht waschen darf. Das geht mir vielleicht auf den Kranz, wenn ich die Dosen putzen will, weil ich das natürlich Sonntags machen möchte und nicht irgendwann Mittwoch vor 18 Uhr (hier in der Gegend machen die Waschanlagen dann nämlich zu). Wie dem auch sei: S-100 und Felgenwachs, Nevr Dull, Sonax Politur und Werkzeug, eine Armada Lappen und Tücher, Wasserschlauch, einen Nachbarn, der mal die Hornet hält, damit ich das Hinterbein angehoben bekomme. Abspülen, einsprühen, abspülen, nachputzen, trocknen, wachsen, Felgen reinigen, nochmal hintere Felge reinigen, nochmal, nochmal, naja, war ganz schön hartnäckig, das Kettenfett an der Felge.

Felgen wollte ich eigentlich dann so lassen, hab sie aber doch mit Felgenwachs eingesprüht, nachdem ich an einer Stelle probiert hatte und diese so extrem viel glatter war als die nicht behandelte Stelle (da rutscht hoffentlich das Kettenfett besser ab). Hinterher hab ich dann gelesen, dass man es nur auf Metall und nicht auf lackierten Teilen anwenden soll. Die bestehen aber aus lackiertem Metall...hmmm...naja, egal, sie werden es überleben. Sind zwar etwas matter geworden, glaube ich, aber das fällt aus Stehhöhe nicht auf.

Dann hat es ein Weilchen gedauert, bis ich sie wieder vom Hinterrad-Bock runter hatte (auch das geht auf keinen Fall alleine), da der Nachbar nicht verfügbar war. Und nun glänzt sie wieder und harrt der nächsten Ausfahrt. Ich hab nochmal an den Armaturen herumgespielt, da das Blinken langsam artistisch wurde, soweit musste ich den Blinker hochdrehen, weil die Armatur vom Spiegelhalter blockiert wurde. Jetzt habe ich den Spiegel wieder weit nach innen geschoben, so dass sie sich nicht mehr in die Quere kommen (und ich noch weniger sehe, aber egal). Das wird das nächste Teil sein, das zur Änderung ansteht; diese Spiegel sind ja eine Zumutung.

Schräglagentraining

---Bilder kommen nach, falls ich von den anwesenden Fotografen wirklich welche zugeschickt bekomme ---

Zur Verbesserung der fahrdynamischen Qualitäten des Fahrers wurde ein Sicherheitstraining selbst verordnet. Leider waren die ADAC-Trainings schon bis in den August voll, deshalb habe ich eines bei einer örtlichen Fahrschule gebucht, die diese auf dem Verkehrsübungsplatz durchführt. Im speziellen diesmal ein so genanntes "Schräglagentraining".

Während des gesamten Vormittags hatte ich extrem mit meinem Heuschnupfen zu kämpfen, obwohl ich deutlich überdosiert alles eingeworfen und -gesprüht habe, was es zu kaufen gibt. Aber war komplett nutzlos, wie immer. Dazu brütende Hitze von über 30 Grad bei voller Schutzkleidung.

Erstmal war ich eine Viertelstunde früher da, weil ich das so kenne, dass man bei sowas nicht Punkt erscheint. Der Rest, nebst zuletzt erscheinendem Instruktor, machte die Viertelstunde in die andere Richtung. Sowas mag ich ja gar nicht, kostet schliesslich richtig Geld.

Dann wurde erstmal in einer mit Stühlen und Tischen eingerichteten Hütte gaaanz gemütlich geraucht und geschwätzt. Ausser mir und einem ehemaligen Fahrschüler des Instruktors war eine Gruppe anwesend, die sich gut kannte. Das war stimmungstechnisch natürlich nicht gerade begeisternd, weil die sich natürlich die ganze Zeit nur "intern" unterhalten haben. Und es ging und ging nicht los. Beim ADAC war da ja mehr Schliff drin. Da gab's zwar auch die Vorstellungsrunde, aber das ging zackig und da wurde auch nicht gequalmt. Und auch keine endlosen Geschichten erzählt, wer wann mal gesehen hat, wie einer sich so oder so in der Kurve verschätzt hat oder was auch immer.

Irgendwann half es aber nichts, der Instruktor musste anfangen. Mit Übungen, die einem das Gleichgewicht näherbringen sollten. Freihändig fahren, im Stehen fahren usw. Anschliessend die Kreisbahn fahren. Hinweis auf die Blickführung; immer zwei, drei Pylonen voraus schauen. Naja, ich fühlte mich nicht wohl im Kreis, was ja auch das Problem war, weswegen ich mich da angemeldet hatte. Aber nach wenigen Runden ohne feedback sollte es mit anderen Übungen weitergehen. Ich hin und gesagt, hey, ich verkrampf mich da total, wie kann ich das denn besser machen? Antwort: "Einfach entspannen und viel üben". Klasse. Und ich Depp hab immer gedacht, da gäbe es irgendeine Technik. Gut, dass ich den Kurs gemacht hab.

Dann gab's noch kurz (!) die Möglichkeit, mit einem Motorrad mit Auslegern an den Seiten Schräglage zu üben, was mir schon recht angenehm war, mich aber auch nicht über meine Probleme gehievt hat, entspannt eine stärkere Schräglage zu fahren. Denn leider wurde keinerlei feedback gegeben, wie tief man eigentlich ist, wieviel Platz noch nach unten ist, wie die Sitzhaltung ist. Und dann wurde uns eingetrichtert, daß wir Kurven nicht mit "Legen" fahren sollen (der Körper macht die Schräglage des Motorrads voll mit), sondern mit "Drücken" (der Körper bleibt weitgehend gerade, das Motorrad wird schräg gedrückt). Und das haben wir dann geübt.

Also auf zum Mittagessen, nochmal 1,5 Stunden weniger Kurs. Am penetrantesten war einer der überzählig anwesenden Gummikuh-Treiber, der sowas von selbstverliebt war, dass es einen würgt. Naja, wie die meisten wirklich unangenehmen Männer war er deutlich unter Normalmass und suchte das wohl durch Dauer-Aufspielen zu kompensieren. Man nennt das auch "Napoleon-Komplex". Die andern Kuhhirten waren zwar auch seltsam, aber wenigstens nicht so nervig. Wird man so, wenn man solche Moppeds fährt oder ist das andersrum? Ich werde das jedenfalls skeptisch und empirisch verfolgen in Zukunft.

Als es dann weiterging, zog dichter Gewitterhimmel auf und ich knöpfte mir vorsorglich mal meine Goretex-Membran in die Jacke. Übung: Bremsen mit blockierenden Rädern. Hehe, ohne mich, ich hab ABS. Aber ich hab mir mal das Ausleger-Mopped geschnappt und es damit mal krachen lassen. Ging gut, aber ABS ist schon feiner. Vor allem, weil es dann wirklich wolkenbruchartig zu regnen begann und ich grad dran war. Aber die Klamotten halten dicht, ich kann nicht klagen. Wenn sie das auch über ein paar mehr Kilometer schaffen, würde ich mich freuen.

Und dann hat der Herr Instruktor mal den Penetranten und mich eine Vollbremsung aus 80 km/h machen lassen und hinterher die Reifen begutachtet. Er war voll des Lobes für das moderne ABS der Hornet, die einen gleichmäßigen Bremsradierer rund um den Reifen hatte, während der Kollege technisch etwas zurück war (oooooch) und ein schönes Muster auf der Walze hatte: Abrieb, nix, Abrieb, nix. Ergo: Das BMW-ABS regelt nicht so gut wie das von Honda. Da hat der Herr Penetratius gleich mal tief Luft geholt und 376 Ausreden auffahren wollen, warum seine Supi-Dupi-BMW halt nicht so gut regelt. Hihi, wenn's denn so nötig ist. Als ob er das beeinflussen könnte. Dafür hat er dann auch gleich sein Navi angemacht *muhaha*.

Dann gab's noch ein bisschen Langsamfahren und insgesamt hab ich am Nachmittag fast 2 Stunden rumgesessen. Bei einem Fahrtraining. Sowas hat's ja beim ADAC nicht gegeben. Da war deutlich mehr Zug drin. Ich hab dann hinterher im feedback auch meine Kritik angebracht und bekam 10% Nachlass und noch ein paar Runden angebliches Ideallinientraining, das allerdings keines war.

Fazit: Ich weiss nicht, ob ich wirklich was mitgenommen habe von diesem Training. Die beiden, die nur ihren Sohn dort im Training hatten und ansonsten nur zuschauten und Fotos machten, haben gesagt, dass es schon ganz deutlich war, dass alle am Anfang wesentlich langsamer und eckiger gefahren sind als am Schluss, aber vom Gefühl her kann ich das nicht bestätigen. Und da der Rückweg nur aus A73 bestand, konnte ich es nicht überprüfen bisher (gestern war Coletts Fahrradtag und heute waren wir ja auch weg). Mein Gefühl bisher: Hätte ich mir diesen Tag gespart und wäre eine schöne 250 km Tour gefahren, hätte ich deutlich mehr davon gehabt. Und warum das nun Schräglagentraining hiess, wo die Schräglage das war, was am wenigsten geübt wurde, weiss der Fuchs.

Eine kleine Erfahrung habe ich noch gemacht, da es dort auch einen Hügel mit einer engen Kurve (180 Grad) gibt: Im zweiten Gang hab ich nicht genug Drehmoment, um hochzukommen in der Kurve und im ersten Gang sind die Lastwechselreaktionen so heftig, dass es einen gelegentlich aus der Spur hüpfen lässt. Aber das hatte ich mir auch so schon gedacht.

Und zu guter Letzt hab ich dann noch meinen Rucksack dort vergessen (mit Auto- und Hausschlüssel sowie den nutzlosen, aber liebgewordenen Medikamenten drin). Die Handynummer des Instruktors ist natürlich auch drin gewesen. Somit kann ich ihn erst am Dienstag wieder erreichen, wenn er in der Fahrschule ist. Mit fast leerem Tank bin ich dann auch noch in eine Autobahnsperrung gekommen. Plötzlich wendeten alle vor mir und fuhren gegen die Fahrtrichtung die Auffahrt hoch - ich dachte, na, da ist die Polizei ja mal richtig pfiffig, uns so von der Piste runter zu holen, und fuhr hinterher. Oben hab ich dann gesehen, dass da gar keine Polizei war *hüstel*. Und ich habe dann einen anderen Weg heim genommen, der mich auch an einer Tanke vorbeiführte. 15,5 Liter passten in den 19 Liter Tank. Das klingt zwar nach viel Reserve, aber da das Mopped ja immer schräg steht (kein Hauptständer), kann ich den Tank ja nie voll machen, ergo sind schätzungsweise 17 Liter nutzbar. Denke ich jedenfalls.

Montag, 21. Mai 2007

Kilometer 1516 - Zurück aus Gera

Eigentlich sollte es ja schon am Donnerstag des langen Wochenendes losgehen. Leider hat der Dauerregen nicht mitgespielt und die beste Ehefrau von allen schnappte sich den Lieblingssohn und fuhr schon mal mit dem Auto vor zur väterlichen Geburtstagsfeier. Ich hatte somit einen ganzen Tag zur Sammlung und Meditation (oder wie nennt man "auf der Couch abhängen und Fernsehen schauen sonst?). Am Freitag früh ging es dann aber los, obwohl für den geplanten Rückfahrtag (Sonntag) ein schweres Unwetter angesagt war. Aber egal, die Sonne lacht und für irgendwas muss ja so'ne Membran vom Herrn Gore gut sein, wenn sie sie in die Jacken und Hosen nähen.

Was für eine Strecke! Von hier nach Gera und wieder zurück, mit einem Tag Pause und Party dazwischen. Habe ich den Hinweg noch "feige" mit der Autobahn von Nürnberg nach Bayreuth begonnen (ich war nicht sicher, wie lange ich sonst brauchen würde), habe ich schon nach wenigen Kilometern überlegt, doch gleich an der Abfahrt Pegnitz lieber die Landstrasse zu nehmen. Autobahn ist nix für normale Menschen auf unverkleideten Motorrädern. Da muss es schon sehr arg sein, dass ich das wiederhole. Viel zuviel Wind von allen Seiten, starke Verwirbelungen hinter anderen Fahrzeugen, Überholen (zumal mit Spiegeln, in denen man vorwiegend die eigenen Schultern sieht) ist extrem lästig, ansonsten einschläferndes geradeaus rollen. Nein, danke. Da hab ich mir schon vor Bayreuth mal eine Pause gegönnt, aber selbst die Parkplätze dort sind - anders als auf der Landstrasse - nicht wirklich anheimelnd.


Dann aber endlich runter von der Nervbahn und ab auf die B2. Mittlerweile war eine Stunde vergangen und ich war noch fit, wenn auch froh, endlich mehr Bewegung an den Tag legen zu dürfen, weil mich ja hoffentlich ein paar nette Kurven erwarten würden.

Und tatsächlich war recht wenig Verkehr, so dass einem gepflegten Ausritt nichts im Wege stand. Einige kleinere Städtchen oder Dörfer waren zu durchqueren, hier zum Beispiel mal Bad Berneck:


In Münchberg war dann mal vorsichtshalber Tanken angesagt, noch traue ich dem Instrument nicht so richtig und wollte kein Risiko eingehen, unterwegs keine offenen Tankstellen zu finden, wenn ich sie dann wirklich brauchen würde. In Hof war ich dann nicht gleich in der Lage, das McDonalds zu finden. Ein nach links zeigender Pfeil vor einer grossen Ampelkreuzung, mit dem Hinweis "2 km" (oder so) führte mich völlig in die Irre, weil ich Depp wirklich links abgebogen und mehr als 2 km gefahren bin. Später fand ich dann heraus, dass es wirklich nicht weiter weg war, aber nicht hier sondern erst in 1,5 km abgebogen werden musste. Die Einfahrt war dann natürlich so deppert, daß ich erst vorbei bin und wieder wenden musste. Die erste Parkplatzeinfahrt war leider die des Autovermieters. Also die zweite probiert. Passte. Und dann die Überraschung: Ich man kann nicht vor oder neben das Gebäude des ollen Burgerbraters fahren (wo man das Mopped im Blick hätte und nicht die Tasche abbauen müsste), sondern an der Holzwand dahinter. Supi. Liebe Hofer McDonalds-Verantwortlichen: Das Kunden veräppeln mit bekloppten Schildern und dem Rest klappt immer nur einmal - nochmal ziehts einen dann lieber zur Konkurrenz. Und wenn ihr nur Ortsansässige bei euch wollt, dann macht den Müll doch einfach ab.

Jedenfalls war nix mit lecker Hühnchenteilen und mal aufs WC, weil ich absolut keine Lust hatte, meine Tasche abzubauen. Es gab also den mitgeführten Apfel und das mitgebrachte Getränk und dann die alsbaldige Weiterfahrt.

Nach vier Stunden war ich dann auch endlich da. Ohne weitere Vorkommnisse, mit rund 250 km Tour im Rücken (wortwörtlich), aber noch recht fit.


Am nächsten Tag (Samstag) war dann grosse Geburtstagsparty, traumhaftes Sommerwetter und alles prima.



Hörnchen stand in des Jubilars Garage und machte sich einen ruhigen Tag.


Nach einer schlecht durchschlafenen Nacht (nein, nicht die Party - die fiese Matratze in der Party-Pension war schuld) war ich ganz überrascht, ein wahres Traumwetter vorzufinden. Keine Spur von Unwetter, nicht mal annähernd gefährlich aussende Wölkchen. Also ging es dann beizeiten wieder heim, während die Gattin noch ein wenig verweilte. Mit dem Auto sind es auch weniger als zwei Stunden von dort nach Hause, ich rechnete schon mit 4-5 Stunden, weil ich einen grösseren Umweg eingeplant hatte. Es sollte über Kronach und Kulmbach gehen, eine Empfehlung einer Arbeitskollegin.



Na, das war ein Spass - und ich dachte, im Osten ist auch mal was ausgeschildert mittlerweile, aber anscheinend darf man ausser auf der Autobahn nicht wirklich mit Unterstützung rechnen, wenn man nicht dauernd die Karte zücken will. Natürlich hatte ich mir die auf der Karte erscheinenden grossen Orte gemerkt, die sozusagen die Eckpfeiler meiner Tour sein sollten. Aber die waren leider nie auf den Schildern, als ich nicht weiter wusste, sondern immer erst quasi direkt vor dem Ortseingangsschild. Und so kam es, daß die Tour ein feines sportliches Trimm-Dich-Abenteuer wurde, weil ich weder Kartentasche noch Tankrucksack habe, sondern eine Soziustasche. Also anhalten, absteigen, aufmachen, gucken, aufsteigen, weiter. So weltumspannend berühmte Orte wie "Moxa" werden schon fast in den benachbarten Bundesländern ausgeschildert, aber wer will schon nach Bad Lobenstein, einen der grössten Orte in der Ecke. Oder nach Neustadt, Pößneck usw. Aber die einheimische Bevölkerung, spärlich anzutreffen zwar, aber sehr hilfsbereit, wies dann die verschlungenen Wege durch Moxa und angrenzende Berghütten. Und ein gutes hatte es: Ich weiss jetzt sicher, daß mein Hinterrad zu hart gefedert ist, denn augenscheinlich ist die Gegend da so populär, weil sie als Stossdämpfer-Teststrecke dient. Schlaglöcher, in denen schon ganze Kühe auf ewig verschwunden sind. Strassenbeläge aus mindestens 30 verschiedenen Bestandteilen kreuz und quer übereinandergepappt. Und dann das - Meister Adebar nebst Gattin:


Da lacht das Herz des Naturfreundes, wo noch unbeschwertes Storchengetümmel herrscht! Und auch sonst sehr viel Gegend plötzlich, zum Beispiel um Ziegenrück, wo sogar der Selbstauslöser mal herhalten musste.


Und solche Rastplätze sehen doch irgendwie einladender aus als die an der Autobahn (und sind auch viel leiser):


Eine herrliche Strecke hoch und runter, links und rechts, eng und weit, dazu kaum Verkehr - was will man mehr. Die Strecke führt dann vom Berg runter und man sieht herab auf die Dächer einer kleinen Stadt. Am Ende der Abfahrt sieht man sie dann bei der Durchfahrt - und es tun sich sogleich wunderschöne Seenlandschaften auf. Vorbei an Ausflüglern im Tretboot. Ein so schöner Flecken, daß ich gleich wieder anhalten und wenigstens mal ein schnelles Bild knipsen musste. Es ist ein wunderschöner See bei Saalburg, gesäumt von Wäldern. Das hat mir so gut gefallen, daß ich die Familie da mal auf ein Wochenende hinführen werde, zumal die Übernachtungen dort auch vernünftige Preise haben. Mit Frühstück in einem sehr guten Hotel um die 30 Euro p.P.; natürlich locker zu unterbieten in den zahlreichen Gasthöfen und Pensionen in der Umgebung.


Danach war mir erstmal nach einem reichhaltigen Eisbecher und ich hatte gehofft, den in Bad Lobenstein zu bekommen (nachdem ich es endlich gefunden hatte). Hier möchte ich ausdrücklich keine Empfehlung für das Eis im Restaurant am Marktplatz aussprechen. Das schmeckt total nach Chemie und ist mit Sprühsahne serviert! Einfach eklig, dafür aber wenigstens nicht ganz billig. Falls es da mehrere Restaurants am Marktplatz geben sollte, es ist das ggü. dem Rathaus, siehe Foto (ich sitz da grad).


Übrigens: Nicht etwa glauben, dass die schiere Grösse Kronachs ausreichen würde, mal ein Strassenschild dafür anzufertigen. Natürlich hab ich mir wieder den Wolf gesucht und bin durch Dutzende Dörfer geflitzt, die eigentlich nicht auf der Strecke lagen. Aber dafür fährt man ja Motorrad; man lernt mal was von der Umgebung kennen. Kronach habe ich irgendwie so seltsam an- und umfahren, dass ich von der Stadt nichts mitbekommen habe. Auch die Burg habe ich nicht zu Gesicht bekommen. Aber wurscht, als nächstes erstmal nach Kulmbach. Der Magen knurrt schon.


Schnell hin, noch schneller durch. Richtung Bayreuth, schon ziemlich schlapp. Aber nun mal eine längere Pause. Sehr erholsam, das. Sind ja nur noch knappe 100 Kilometer. Also auf die Landstrasse Richtung Pegnitz. Aber dafür musste ich erstmal durch Bayreuth durch,was ungefähr so angenehm war wie Fusspilz. Jetzt weiss ich, warum der Routenplaner vorschlug, unbedingt Bayreuth Nord auf die A9 zu wechseln und Bayreuth Süd wieder runter auf die Landstrasse. Nicht, dass es nun irgendwie schlimmer wäre als in anderen Städten, aber eben auch nicht besser. Das letzte Stück war dann aber schon sehr anstrengend. Und voll. An der Auffahrt Pegnitz bin ich dann die letzten Kilometer auf die A9 gewechselt, weil ich nicht auch noch quer durch Nürnberg fahren wollte. Ätzend. Anstrengend. Und dann Vollstau, nur 5 km vor meiner eigentlichen Abfahrt. Zum Haare raufen. Aber so konnte ich auch mal den Warnblinker der Hornet ausprobieren. Und dankbarerweise kam nach wenigen Metern schon eine Abfahrt, die ich ungefähr kannte und die mich auch so nach Hause führen würde. Schön, wenn man sich langsam ein bisschen auskennt in der Wahlheimat. Und schön, wenn man endlich die Klamotten abwerfen und unter die Dusche kann. 280 Kilometer, also deutlich weniger Umweg als erwartet. Und eine Nacht mit gaaanz tiefem, ruhigen Schlaf...






Sonntag, 13. Mai 2007

Kilometer 930 - Die 1000er-Inspektion

Tja, das hat dann doch nicht mehr gereicht, um die 1000 km voll zu kriegen, was an sechs Tagen Regen und Sturm lag. Und heute, zum Muttertag, ging dann auch nur noch nachmittags ein Stündchen oder zwei. Aber trotzdem sehr schön und sogar über 20 km mit dem besten kleinen Beifahrer von allen auf dem Soziusplatz. Dafür musste ich die Sitzbankverkleidung abnehmen - und entdeckte, daß die Halterungen auf beiden Seiten ein Loch in den Bezug gerissen haben. Darüber werden wir morgen noch reden müssen in der Werkstatt. Grummel.

Sonntag, 6. Mai 2007

Kilometer 819 - Allein im Altmühltal

Heute hat die ganze Bande gekniffen. Der eine hat abgesagt wegen eines gefluteten Kellers, der andere wegen eines heftigen Schlafdefizits und der dritte war erst Nachmittags aufgestanden, als ich schon über die Hälfte der Tour hinter mir hatte.

Die hatte ich dann nämlich mal alleine abgefahren. Schliesslich habe ich bis Mitternacht dran gesessen, sie zu planen und mir die Eckpunkte einzuprägen. Das sollte ja nicht umsonst gewesen sein. Ausserdem kenne ich jetzt den Weg und kann dann mit den anderen etwas entspannter die Runde drehen, weil ich nicht bei jeder Biegung genau gucken muss.

Natürlich zuerst mal ins Kloster Plankstetten, Bärlauchbratwürste mit Kraut fassen.


Mit der praktischen Tasche von Bernd hinten auf dem Soziussitz - bis auf das Auf- und Absteigen eine tolle Sache. Muss man aber recht gelenkig sein, da man das Bein drüber schwingen muss. Passt aber dafür alles rein, was man so während der Tour braucht - Pulli für Notfälle, 1.5 Liter-Flasche Apfelschorle, Karten, Erste-Hilfe-Päckchen, Fotoapparat, Sonnenbrille, Snacks.

Hinter dem Kloster, auf dem Schleichweg, plötzlich fast Alpenverhältnisse: Enge Kurven, direkt an der bröckeligen Felswand entlang, noch mehr enge Kurven, ratz - mit der Stiefelspitze in der Linkskurve aufgesetzt. Was hab ich Depp aber auch meine Latschen so weit runter. Jeder andere wäre, wenn überhaupt, mit der Fussraste aufgekommen, ich mit der Stiefelspitze. Naja. Wieder was gelernt: Beim Fahren enger Kurven nicht den Fuss unter den Schalthebel. Aber ausser dem Schreck ist nichts passiert und ich kam dann in die ruhigen Dörfer zwischen Plankstetten, Kinding und Kipfenberg.


Wobei "ruhig" sowas von untertrieben ist. Selbst "tot" würde noch auf mehr Action schliessen lassen als das, was hier wie eine Filmkulisse nach der anderen aufgebaut (und nach dem Dreh stehen gelassen) war. Das soll niemanden beleidigen, aber wo sind die Menschen alle? Wenn daheim Sonntag ist, ist von morgens bis abends durchgehend Kinderlärm und ein Kind nach dem nächsten trabt permanent durch die Strassen. Und es kann ja auch nicht den ganzen Tag Kirche sein - hier ist es aber sowas von menschenleer, daß ich froh war, für Notfälle ein Medi-Pack und ein Handy dabei zu haben. Wobei hier sogar nicht überall Empfang ist, wie ich letzten Sonntag ja feststellen durfte. Sitzen hier alle den ganzen Tag vor dem Fernseher und sperren sie die Kinder ein? Oder fahren alle am Sonntag zu den "In-Places"? Zum Beispiel hierhin:



Wie auch immer. Ich genoss jedenfalls die Ruhe - auf der gesamten Etappe habe ich nur dreimal einen PKW überholt und insgesamt vielleicht 2 Dutzend Motorradfahrer getroffen. Die mir, bis auf eine Ausnahme, alle entgegenkamen. Der eine andere aber, der aus meiner Richtung kam, hat mich direkt am Kurvenausgang sowas von laut und schnell und völlig überraschend innerhalb meiner Fahrspur überholt, daß ich ihm noch eineinhalb Kilometer nachgeflucht habe. Naja, wer es halt braucht, Anfänger mit so schwachsinnigen Aktionen zu erschrecken. Mancher hat ja sonst nichts. Dabei war dieser Berg, aus dessen letzter Kurve ich kam, richtig schön. Wie der Ellerberg, nur etwas weniger breit ausgebaut.

Jedenfalls ist das Altmühltal zwischen Kipfenberg und Eichstätt zum Fahren weniger spannend, als ich dachte. Ist eben touristisch sehr erschlossen (allerdings auch hier nichts auf der Strasse, was noch Puls hat) und strahlt so diesen "Fremdenzimmer"-Charme aus. Diese Schilder hängen übrigens wirklich noch herum. Nix mit Gästen, da kommen die Fremden rein. Und die Altmühl kann man nur gelegentlich gut sehen. Ist auch nicht sehr spektakulär, hatte ich mir anders vorgestellt. Aber das mag an diesem speziellen Teilstück liegen. Das Hörnchen hat jedenfalls mal von der Brücke geschaut.


Von Eichstätt aus ging es dann über Pollenfeld nach Weissenburg. Da ist viel Gegend. Eigentlich nur. Und vor allem. Sehr viel Gegend. Und deshalb mal in schwarz weiss, damit es dramatischer wirkt.


Ausser diesem Turm, von dem ich noch rauskriegen muss, was seine Bestimmung ist, gab es nicht viel zu sehen, aber schön zu fahren. Man konnte mal ein bisschen weiter voraus gucken und dementsprechend mal ein bisschen flotter fahren.


Von Weissenburg bis zur Abfahrt nach Heideck (hinter Pleinfeld) habe ich mich über die B2 gequält. Igitt. Viel Baustelle, Geschwindigkeitsbeschränkung auf 50 km/h und nervige Dosenfahrer unterwegs. Überholen ging eher weniger, weswegen ich dann noch einen kleinen Abstecher nach Mischelbach eingebaut habe. Ich dachte, eh egal, heut ist ja sowieso keine Menschenseele auf den Beinen. Und ausgerechnet in Mischelbach steppte der Bär! Das Nest ist kaum grösser als eine Damenhandtasche und doch habe ich drei (!) Menschen gesehen. Davon habe ich gleich mal eine ältere Dame angesprochen (Klapphelme sind prima, da jagt man den Mitbürgern nicht soviel Angst ein), ob es noch einen geheimen Weg nach Heideck gibt, aber sie hat sich zwar sehr gefreut und war auch äusserst mitteilsam, hat mich aber wieder zur B2 gelotst. Wenigstens auf einem anderen Weg. War aber dann auch gleich die nächste Ausfahrt nach Heideck. Und der Weg führte schön durch den Röttenbacher Wald, diverse kleine Dörfer und dann, hinter Heideck, bis nach Hilpoltstein. Weiter nach Norden kreuzt man zuerst den Main-Donau-Kanal, fährt durch Hasenbruck, bevor man dann am Rothsee ankommt.


Dieser wird auf Höhe Kronmühle durch eine Strasse geteilt. Auf dem Bild die linke Hälfte (wenn man nach Norden schaut). War aber nicht das richtige Badewetter, auch wenn es im Sommer hier wohl vor lauter Menschen kaum noch Wasser zu sehen gibt. An der rechten Hälfte des Sees scheint eine sehr grosse Gaststätte zu sein, bin aber nur vorbeigefahren, weil ich langsam heim wollte. Irgendwie hab ich heute vergessen, gemütliche Pausen zu machen. Und nun schmerzen die Sitzknochen ein bisschen. Also ab nach Hause; bei Allersberg auf die Heimrennstrecke am Faberhof vorbei und im Ausrollen vor der Garage genau die 200 km vollgemacht. Womit sich der Tourenplaner kräftig verrechnet hat, welcher nämlich noch bis Neumarkt weitergeplant hat (aber die Burg hab ich mir heute mal geschenkt - da muss ich nicht alleine hinfahren), aber dabei auf 202 km kam. Das wären aber nochmal locker 30 oder 35 km gewesen. Egal, die Tendenz stimmt und es war ein schöner Tag.

Fazit des Tages: Auch wenn es ein bisschen langweiliger ist, alleine zu fahren, war es doch gut, um mich weiter mit dem Hörnchen vertraut zu machen. Und da gibt es nach wie vor viel zu tun. Aber es wird mit jedem Kilometer besser. Sogar mit der Einschätzung des eingelegten Ganges habe ich heute deutlich besser gelegen. Komischerweise kommt mir mein Mopped jetzt ziemlich langsam vor. Ich bin nicht sicher, ob ich mich einfach an die Kraft gewöhnt habe oder ob es tatsächlich langsamer beschleunigt. Vermutlich ist es die Gewöhnung. Warum sollte es langsamer werden? Ich habe mich heute gelegentlich dabei ertappt, daß ich dachte "Na, komm schon, jetzt zieh mal los" und daß ich im ersten und zweiten Gang das Gefühl hatte, es ginge nicht recht voran. Muss wohl mal zum Honda-Händler meines Vertrauens und die Vorführmaschine mal fahren, ob die schneller ist. *grins*

Das Wetter war toll, nicht zu kalt, nicht zu warm, selten direkte Sonne (damit keine Blendung), wenig Wind, so mag ich es. Kein Schwitzen und kein Frieren, schön trocken und toller Himmel. Leider hat das derzeitige Tief auch die Insekten mächtig tief fliegen lassen und die Klamotten sahen einfach unglaublich aus. Ästhetisch geht anders. Ich musste das Visier diesmal volle dreimal einweichen, bis die dicke Insektenschicht endlich abwaschbar war (sonst reicht einmal). Ich werde den Teil auf der B2 wohl nochmal überarbeiten und einen anderen Weg suchen, aber sonst war es eine gute Strecke. Mit ein paar "Rennabschnitten", ein paar wirklich netten Kurven und einigen einfach sehr schön zu fahrenden Strassen.


Dienstag, 1. Mai 2007

Und weg isser

Der Roller nämlich. Wieder Platz in der Garage. Hat prima geklappt und die beiden waren sehr nett. Jetzt steht das Hörnchen alleine da und wartet darauf, daß ich mal eine Idee habe, wohin ich mit den fünf (!) Fahrrädern soll (von denen sowieso nur 2 regelmäßig genutzt werden und eins zwangsweise gelegentlich). Dann würde nämlich möglicherweise das Auto auch wieder reinpassen, was ja nicht schlecht wäre.

Alles wird gut. Der Garten ist in Form (naja, die Wasserquelle müsste ich wieder aufbauen, aber sonst...), alle potentiellen Käufe/Verkäufe sind getan, jetzt kann ich mich ganz auf das Fahren an sich konzentrieren. Und das ist ja was Feines.

Kilometer 551 - Im Zeichen der Burg

Sodele, endlich mal wieder ein bisschen gefahren. Wenn auch nur "Kurzstrecke" nach Neumarkt/Oberpfalz. Da gibt es nämlich die Burg Wolfstein, welche sich immer wieder wegen des hervorragenden (Käse-)Kuchens als Sonntagsziel lohnt. Und die Aussicht von da oben ist auch nicht schlecht. Aber heute waren soviele Motorradfahrer unterwegs, daß man vor lauter Grüßen schon Dauer-Einhand-Betrieb fahren konnte.

Also das da ist die Burg nebst Burgturm (gleich oberhalb des Vorderrads):



Sonntag, 29. April 2007

Kilometer 450 - Home again

Und wieder daheim. Nach 302 km Tour heute. Insgesamt schon 450 km auf der Uhr. Und das innerhalb zweier Tage. Somit sollte also die geplante Strecke nach Gera (211 km) nicht wirklich problematisch sein. Meine Güte, macht das Spass. Und meine persönliche Grenze liegt soooo weit unter der des Motorrads. Das ist gut so. Jedenfalls besser als andersrum. Selbst das Überholen hat dann am Schluss schon deutlich souveräner geklappt, wenngleich immer mit einem mulmigen Gefühl. Ich muss mich wirklich erst an diesen enormen Leistungsüberschuss gewöhnen. Normalerweise ist Überholen eher anstrengend, wenn man zu langsam ist, aber in dem Falle ist das mal anders.

Der Verbrauch hat mich übrigens sehr erstaunt: Trotz fleissiger Bolzerei und mangelndem Schaltkönnen meinerseits hat sie sich nur 5,2 Liter pro 100 km durch die Einspritzung gesaugt während der Tour.

Am Schluss war ich nicht böse, dass es vorbei war. Zwar hätte ich noch Lust auf weitere 300 km gehabt, aber mein Körper hat nach Pause gerufen. Die Hände und die Lendenwirbelsäule sowie die Schultern (da rächt sich der untrainierte Deltamuskel) wollten dann einfach mal den schnellsten und geradesten Weg heim. Man glaubt gar nicht, wieviel man auf einem Motorrad im Kurvengewühl so arbeitet. Zumindest, wenn man sich erstmal darauf einstellen muss. Aber ich war ganz happy als Bernd auch anmerkte, jetzt wäre es langsam soweit, daß er auch was merkt. Das war mein Gütesiegel "Durchgehalten".

So wie nach der Strecke auf der Hornet habe ich mich bereits nach 50 km auf der GSR gefühlt. Die ich im Übrigen nicht mehr vermisst habe. Es war die richtige Entscheidung, die Hornet zu nehmen. Auch die Lenkererhöhung habe ich heute als sehr positiv wahrgenommen, da war ich ja anfänglich unsicher, ob das was gebracht hat. Eindeutig: Es hat.

Das Hörnchen ist nun auch optimal eingefahren; ich denke, viel besser kann man es nicht machen als mit wechselnden Gängen und Geschwindigkeiten die Landstrassen entlang zu fegen, ohne sie dauernd in den Drehzahlbegrenzer zu reissen. Reifen, Bremsen, Motor, alles an einem Tag abgefrühstückt. Und sie geht wirklich sehr gut jetzt. Wesentlich besser als die Vorführkiste übrigens. Das Verhalten bei z.B. Bodenwellen in Schräglage ist top. Kein Zappeln oder nervöses Zucken, einfach stur wie eine Lok weiter auf der eingeschlagenen Linie. Und die ist auch besser geworden, die Linie, im Laufe der Kurven.

Habe ich anfänglich noch runtergebremst und musste dann fleissig Gas geben, um wieder Anschluss an Bernd zu bekommen, haben wir am Schluss schon festgestellt, daß wir auf Grund der völlig anderen Charakteristik der Moppeds auch die Kurven ganz anders angehen. Bernd geht schnell rein und langsam wieder raus, ich geh langsam rein, zieh auf und geh schnell wieder raus. Das war total lustig, als ich dann entfernt von ihm in die Kurve ging und plötzlich am Kurvenende direkt aufgeschlossen hatte. Aber irgendwie macht die Hornet das auch selber, wenn man sie nur lässt, ich habe halt am Anfang immer sehr viel Sicherheitsspielraum eingebaut und fleissig gebremst. Mit wachsendem Vertrauen zur Maschine, lässt man sie dann auch mal laufen, ohne die Schultern zu verspannen.

Besonders schön finde ich, daß ich sie wieder (wie meine Virago) wunderbar mit dem Poppes fahren kann. Ein sanfter Druck mit dem Hintern und sie lässt sich super dirigieren. Keine Kraft notwendig und schon gar nicht Armkraft. Die hab ich am Anfang immer eingesetzt, völlig unnötigerweise. Man muss eben auch mal loslassen können (jedenfalls im übertragenen Sinne).

Fazit: Ich bin glücklich, habe die richtige Entscheidung getroffen, hatte einen super tollen Tag und freue mich schon sehr auf die nächste Ausfahrt.

Kathi Bräu

Und zu guter Letzt bei Kathi Bräu angekommen, dem Haupt-Treffpunkt für alles, was Motorrad fährt. Da gab's dann lecker Käsekuchen und Kaffee. Und freundliche Mit-Biker, mit denen man den Tisch teilte.





Mittlerweile komm ich mit der Hornet wirklich gut zurecht. Es macht keine Mühe mehr, Bernd zu folgen, alles ist spielerischer, mit weniger Nachdenken verbunden. Nur in welchem Gang ich grad bin, verpeil ich immer wieder. Was aber auch daran liegt, daß der Motor mit jedem Gang klar kommt, solange die Drehzahl über 3000 liegt. Allerdings habe ich gemerkt, daß es bei Landstrassentempo am meisten Spass macht, einfach gleich im 4. Gang zu bleiben. So halte ich sie zwischen 7000 und 9000 Umdrehungen, was der reine Spassbereich ist. Einmal habe ich den 3. Gang genommen, aber nach 9000 U/Min kommt der Wahnsinn. Da geht dermassen Schub auf, das ist nicht mehr feierlich. Ist nicht mein Stil.

Obwohl ich auch auf diesem halben Fussballfeld voller Motorräder sogar eine gleichfarbige andere Hornet gesehen habe, ist "Pearl Amber Yellow" noch nicht sehr verbreitet. Und das ist auch gut so. Ein graues oder schwarzes Bike muss man hier erstmal wiederfinden (das Bild zeigt nur eine ganz kleine Ecke des Parkplatzes).



Sanspareil

Nein, kein fränkisches Schimpfwort. Ein sehr schöner Felsengarten; endlose Spaziergangsfreuden erwarten den wohlmeinenden Touristen. Wir haben dann mal kurz Pause gemacht. Während Bernd telefonierte, dachte ich über den Ellerberg nach. Sehr schöne Kurven, Strasse breit wie nix, alles top für die optimale Schräglage. Wenn man sich denn trauen würde. Ich war jedenfalls ganz sicher, ich wäre nur noch Millimeter von den schleifenden Fussrasten entfernt. Sozusagen die gefühlte Schräglage wie Capirossi beim WM-Lauf. Bei der kurzen Pause danach trafen wir übrigens die ersten Mitglieder aus dem Bikerforum.




Aber zurück nach Sanspareil. Schön hier. Irgendwie hatte ich auch die Konfirmanden-Blase dabei, so dass ich auch hier den örtlichen Biergarten zwecks Flüssigkeitsabgabe besuchen musste. Wenn das so weiter geht, kenne ich bald alle Klos im Fränkischen.



Mahlzeit!


Middach! Zu Tische in Weihersmühle. Keinerlei Handy-Empfang. Dass es sowas noch gibt in Deutschland. Neben uns die gebackene Forelle im Stück, also komplett mit Kopf und Schwanz paniert und leicht gekrümmt. Wir nehmen Schnitzel. Und das deutlichste Zeichen, dass Hubert fehlt: Auf den Tellern sind Reste! Aber jedes Gramm erhöht das Leistungsgewicht, das geht ja gar nicht! Bernd guckt schon ganz glasig vom Schnitzel reinstopfen...


Hörnchen und Croissants (oder Bamberger?)

Also das eine Hörnchen bin ich gefahren, das andere hat Bernd mitgebracht. Wobei diese Croissants hier ja eigentlich Bamberger heissen. Schmeckt aber trotzdem. Vor allem nach der ersten halben Stunde fröhlicher Landstrassenhatz, in der ich erstmal wenig von der Gegend, aber viel vom Motorrad mitbekommen habe. Klar, wenn man jemandem hinterherfährt, muss man sich erstmal auf den Fahrstil einstellen - und Bernd hat das ausgezeichnet gemacht. Grad soviel, daß ich nicht rumtrödeln konnte, aber auch nicht überfordernd. Der Frühstückstermin kam mir aber dann doch sehr gelegen, nicht nur, um zu erfahren, dass Frankendorf, welches wir soeben durchquert hatten, das schönste Dorf Frankens ist. Sondern vor allem, um mich zu sammeln und zu stärken.



Zwei Freunde müsst ihr sein...

Heute war grosse Ausfahrt. Und ich bin auf Reserve bis zum Startpunkt nach Baiersdorf gerollt. Nicht umsonst hatten wir uns auf der Tanke verabredet. Und dann kam es, wie es kommen musste: Nein, ich bin nicht liegengeblieben sondern die Reserve war doch sehr üppig bemessen und alle Panik war umsonst. Und schon war Kennenlernen der anderen gelb-schwarzen, einer Triumph Speedmaster, angesagt. Haben sich prima vertragen, die zwei.



Samstag, 28. April 2007

Es hat sich ausgerollert

Was für ein Tag - mein Roller, von dem ich langsam befürchtet habe, er würde zur Standuhr, ist heute per Sofort-Kauf bei ebay erworben worden. Der Herr war auch sehr nett am Telefon, ist Rentner und kommt nebst Gattin am 1. Mai runter. Sie wohnen nämlich in Oldenburg und haben einige andere Zweiräder, so daß sie einfach kommen und ihn mit dem Hänger holen. Er hatte auch volles Verständnis dafür, daß ich den Bargeld-Deal auf der Bank machen wollte, weshalb wir uns dann am Mittwoch treffen. Klasse...wär toll, wenn's wirklich so glatt laufen würde.

Kilometer 148 - Ich gehe über Leichen

Und zwar ziemlich viele. Und alle kleben entweder an meiner Jacke *würg* oder auf dem Visier oder hier:





Aber so ist das nun mal um diese Jahreszeit. Dafür habe ich auch die erste längere Strecke zurückgelegt und bin ganz erstaunt. Bei km 50 war es plötzlich, als hätte sich eine interne Sperre gelöst und das Motorrad hatte einen ordentlichen Leistungsschub. Ich habe ein paar mehr oder weniger volle Bremsungen probiert, aber ich hab den ABS-Punkt noch nicht erwischt. Ich bin noch zu feige, volle Möhre in die Griffe zu langen. Aber das wird mir Bernd morgen schon ausmerzen.

Die Fahrt führte mit der ganzen Familie (ich auf dem Hörnchen, der rest im Auto) über viele Umwege und Landstrassen zum Kloster Plankstetten. Frau und Kind haben beim Berchinger Schwimmbad geparkt und die mitgeführten Fahrräder ihrer Bestimmung zugeführt, während ich dort bereits eine beginnende Blase am Daumen der Gashand hatte. Irgendwie wirft der Handschuh an der Stelle eine Falte. Naja, das wird Hornhaut. Sie sind per Fahrrad zum Kloster und ich weiter mit dem Hörnchen. Dort haben wir ein paar Bärlauch- und Lammbratwürste gegessen, die Radler sind wieder zum Auto, ich habe derweil eine Kiste Klosterbier erworben und gewartet, bis die Liebste mit dem Wagen zurückkam. Auf dem Soziussitz ist kein Platz für sowas.

Meistens weiss ich sogar schon, in welchem Gang ich bin :-) Und wenn nicht, auch nicht schlimm, denn sie fährt sich ganz brav, solange man nicht über 6000 Umdrehungen kommt (was ca. 120 im 6. Gang wäre). Dann wird sie biestig und zündet sozusagen den Turbo. Und das Ruckeln im Schiebebetrieb scheint nur unter 3000 Umdrehungen anzustehen, also einfach einen Gang weiter runterschalten und es reicht zum bummeln. Als Dieselfahrer ist man halt niedrige Touren gewöhnt, da muss ich dann umdenken.

Kilometer 18 - Fototermin

Getreu dem Motto "So jung sehen wir uns nie wieder" gab's heute die erste Fotosession vom Hörnchen. Solang noch alles glänzt und heil ist. And here we go.



Die Fotos entstanden am Eingang zu unserem "Hauswald". Dort habe ich eine ältere Dame mit Hund getroffen, die so begeistert war, daß sie gleich meinte "Wenn ich nochmal jung wäre, würde ich mir die auch kaufen und fahren, so hübsch wie die ist!". Das fand ich echt süss. Und daß es Motorräder mit ABS gibt, fand sie besonders klasse.




Man achte auch auf die winzigen Blinker, die man so kaum sieht, solange sie nicht an sind. Und hinten passen sie wirklich optimal zum originalen Rück-/Bremslicht. Die Armaturen gewinnen durch die Zierauflage in messingfarben - ich bin begeistert. Genauso habe ich mir das vorgestellt. Und wenn die Hinterradabdeckung in "Pearl Amber Yellow" ankommt, wird's glatt noch schöner.


Hier mal ein "Vorher / Nachher-Vergleich" der Blinkerumrüstung hinten:




Und hier auch noch die andere Seite, die sich ja auch nicht verstecken muss. Ich find's jedenfalls super schön. Die Farbe ist so angenehm positiv und freundlich (gar nicht wie der Fahrer, harhar).